Der Akha/Hani Volksstamm

Hintergrund:

Die Akha/Hani Religion ist eine Kombination von Animismus und Ahnen-Verehrung. Ihre Welt-Anschauung ist total beeinflusst von ihrem animistischen Glauben, sogar das Reis-Pflanzen ist verbunden mit Mythen und Ritualen und muss genau nach Akha/Hani Vorschriften gemacht werden, um eine gute Ernte zu erzielen. 

Die Akha/Hani haben in ihrem Denken eine Schöpfer Gottheit. Alle Krankheiten werden von diesem Geist kontrolliert. Darum muss man ihm immer wieder Opfer bringen, um ihn zufrieden zu stellen. Jedes Dorf hat zwei Geistertore. Die Tore stehen beim Eingang und Ausgang des Dorfes um eine klare Grenze zu ziehen zwischen der Herrschaft der Geister und der Menschen. Die Dorfbewohner  bauen ein neues Geistertor jedes Jahr, und bringen sie den Geistern dar mit vielen Opfern. Die Akha/Hani Menschen bringen ihren Ahnen ebenfalls viel Ehrerbietung dar und haben ein erstaunliches Wissen über die Vergangenheit ihrer Vorfahren. Die meisten Akha/Hani Männer können mehr als 60 Namen ihrer männlichen Vorfahren aufsagen. 

Den Vorfahren Verehrung zu bringen ist sehr wichtig, weil man glaubt, dass die Verstorbenen Segen auf die noch Lebenden herabsenden können. Der Ahnen-Altar in jedem Haus ist deshalb in gutem Zustand. Neun Mal im Jahr, während speziellen Feiertagen wie Neujahr oder dem Anfang der Reisernte, werden Opfer für die Ahnen geopfert, aber auch die Dämonen bekommen spezielle Opfer. Alles was es dazu braucht steht auf dem Ahnen Altar.

Sprache

Die Akha/Hani Sprache gehört zur Lolo-Linie der Tibeto-Burmesischen Sprachgruppe. Sie hat drei Tonhöhen und zwei Arten von kurzen Vokalen. Eine romanisierte Schrift wird gebraucht in Thailand, Burma und Yunnan. Die Schrift, die in Yunnan gebraucht wird ist unterschiedlich zu den andern Schriften. Sie braucht Buchstaben um den Ton anzuzeigen.

Wenn man einen Text liest könnte man meinen dass es sich um eine einsilbige Sprache handle, da jede Silbe für sich steht. Das sieht aber nur so aus, weil hinter jeder Silbe ein Tonzeichen steht. Die Akha Sprache hat viele zwei und mehrsilbige Wörter.

Akha Kultur und der christliche Glaube

Die Akha wurden regiert vom Häuptling und dem Dämonen-Priester in jedem Dorf. Der Dämonen-Priester sagte seinen Leuten was sie tun dürfen und was verboten war. Er hatte  grosse Macht über seine Leute. 

Die Akha Religion kennt keine Liebe, keine Gnade und kein Erbarmen. Angst und Sorge war immer present, besonders wenn jemand krank war. Was hat diese Krankheit ausgelöst, was hat der Patient falsch gemacht? Das war die Frage, die der Dämonen-Priester zu lösen hatte. Haben die Geister zugebissen? Hat der Kranke nicht genügend geopfert für die Ahnen? Neue Opfer mussten gebracht werden und der Dämonen-Priester musste herausfinden, welche Opfer verlangt wurden.
Es ist oder war eine Religion der Angst, der Unterdrückung und der Sklaverei. 

Als die gute Nachricht von Jesu Macht zu befreien zu den Akha kam, fürchteten sich die Dämonen-Priester natürlich vor Macht-Verlust. Viele falsche Gerüchte wurden in Umlauf gesetzt über die weissen Missionare. Und wieder beherrschte Angst die Menschen.

Die Akha brauchten konkrete Beweise der Macht Jesu über die Geister. Das erste Christendorf mit seinen drei Familien, das kein Geistertor mehr hatte würde beweisen, ob Jesus diese Familien bewahren konnte. Besucher kamen von weither um zu schauen, wie diese Christen lebten und wie sich der Jesus-Weg auswirkte.

Jahre später hörten die Missionare immer wieder: „Wir haben die Christen auf dem Jesus-Weg lange und gut beobachtet. Und es funktioniert. Was war diesen Menschen aufgefallen?    

-        Die Macht der Geister und die Angst vor den Geistern war verschwunden durch den Glauben an die Macht Jesu über die Geister.

-    Das hiess, dass man seinen Lebensstil total ändern konnte: Keine Angst mehr vor den Wassergeistern bedeutete, dass man nun das Wasser direkt ins Dorf leiten konnte und nicht mehr jeden Tag schwere Lasten zu tragen hatte.

-    Hygiene eliminierte viele Krankheiten, besonders unter den Kindern, die man nun baden und waschen konnte ohne Angst, dass sie gebissen würden von Wassergeistern.

-    Die Kindersterblichkeit nahm ab und die Menschen waren viel gesünder geworden.

-    Die Leute wurden offen für neue Ideen: gesünder essen, Fruchtbäume wurden gepflanzt und die Früchte genossen und so dem Vitamin-Mangel entgegen gearbeitet. Neue Methoden in der Landbearbeitung wurden ausprobiert.

-    Zwillinge mussten nicht mehr getötet werden. In der alten Religion glaubte man, dass eins der beiden ein böser Geist sei und darum mussten sie sofort erstickt werden nach der Geburt. Jetzt liess man sie leben und sie waren gesunde normale Menschen und brachten ihren Eltern viel Freude.

-    Tieropfer mussten nicht mehr gebracht werden. Die Tiere konnten geschlachtet werden, wenn man das Fleisch brauchte oder bei besonderen Festlichkeiten.

-    Die Menschen waren nicht mehr so arm, seitdem die Männer sich entschieden hatten, kein Opium zu rauchen.

Die Leute waren viel gesünder und stärker nachdem sie den Dämonen-Weg verlassen hatten und all ihre Geister-Utensilien verbrannt hatten. 

Sie waren nun frei um neue Dinge zu lernen wie lesen lernen, schreiben, singen und Gottes Wort kennen zu lernen. Das gab ihnen neuen Lebensinhalt und sie mussten die innere Leere nicht mehr mit Opium-Rauchen ausfüllen, das ihnen schöne Träume und Illusionen gab und sie dafür total verarmen liess. Die Eltern wollten nur das Beste für ihre Kinder und suchten nach Möglichkeiten, sie in die Schule zu schicken. Schulheime wurden gebaut, wo sie während der Schulwoche leben konnten.

Sicher, mit den neuen Möglichkeiten kamen auch schlechte Einflüsse zu den vorher so abgeschotteten Menschen.

Kinder spielen mit dem Computer in einem Einkaufs-Zentrum. Auf diesen Bildern spielen Kinder Kriegsspiele, wo Menschen abgeschossen werden.

Fernsehen mit seinen agressiven Reklamen, Touristen, die den Leuten kein gutes Vorbild waren, grosse Einkaufs-Zentren mit ihren Versuchungen mehr zu kaufen, als man bezahlen konnte, Schulden machen etc. etc.

Die Akha-Christen in Thailand 

Die Geschichte der Akha Gemeinde ist faszinierend. 1954 kamen die ersten Missionare und begannen l955 unter dem Akha-Stamm zu arbeiten. Peter Nightingale von Australien und seine Frau Jean von England arbeiteten mehrere Jahre, ohne irgend ein Anzeichen von Interesse unter den Akha zu sehen.

1958 kam Yaju,  ein Akha Christ von Burma, um ihnen beim Evangelisieren seines Stammes zu helfen.

1962 entschieden sich zwei Familien, den Dämonen-Weg zu verlassen und den Jesus Weg zu gehen, wie sie es bei Yaju gesehen und gehört hatten.

Da sie nun den Dämonen keine Opfer mehr bringen wollten, wurden sie aus dem Dorf hinausgejagt und begannen ein kleines Christendorf am Hang gegenüber. Während der nächsten 30 Jahren folgten viele Familien und Dörfer dem Vorbild der ersten Christen und heute gibt es Tausende von Christen unter den Akha.

Leider konnten die zwei ersten Pionier-Missionare Peter Nightingale und Peter Wyss  nicht mehr alle Früchte ihrer treuen Arbeit sehen. Peter N. starb an Krebs, und Peter W. wurde im Dschungel erschossen.

Im Jahr l976 wurde der Akha Gemeindeverband ins Leben gerufen von den 7 ersten Gemeinden. Man gab ihm den Namen ACT (Akha churches in Thailand). Die Anfangsgruppe von 7 Gemeinden ist nun auf 58 Gemeinden angewachsen. In der Chiangrai Provinz finden wir die ältesten Gemeinden.

Im Akha Zentrum gibt es jeden Sonntag einen Gottesdienst und die Gruppe, die dort wohnt ist auch verantwortlich für die Produktion von Akha Literatur. Bibeln, Gesangbücher, Kassetten und der Jesus Film in der Akha Sprache können dort gekauft oder abgeholt werden. 

Neben dem ACT Gemeindeverband gibt es heute auch andere Organisationen, die unter den Akha arbeiten.

In Nordthailand gibt es nur noch wenige Dörfer, die mit dem Evangelium noch nicht erreicht sind. Ein grosser Wunsch wäre, auch den „Brüdern und Schwestern“ in Ländern ringsum die gute Nachricht von Jesus Christus zu bringen.   

Wenn sie mehr wissen möchten über die Geschichte der Akha Christen-Gemeinden in Thailand können sie auf folgenden Link klicken: Geschichte der Akha-Christengemeinde

Wo findet man die Akha/Hani?

Der Akha/Hani Stamm lebt in 5 verschiedenen Ländern: Thailand, Laos, Myanmar, Nord Vietnam und Süd-China. Die grösste Anzahl finden wir in Süd-China.

 

Süd China

- Nord Vietnam

- Myanmar (Burma)

- Nord Laos

- Nord Thailand

Bevölkerungs-Zahl der Akha/Hani

Süd China         1'550'280
Nord Vietnam       13'000
Myanmar (Burma) 80'000
Nord Laos 30'000
Nord Thailand 40'000
Total 1'813'280

Von diesen 1,8 Millionen Akha/Hani sind nur eine kleine Anzahl Christen geworden. Der grosse Rest ist immer noch gefangen unter dem Joch der Dämonen und auch sie haben ein Anrecht, die gute Nachricht von Jesus zu hören, der auch sie frei machen kann.